Streuobstwiesen

Streuobstwiesen als typisches Element der Kultur­land­schaft sind immer eine Berei­che­rung des Land­schafts­bildes, beson­ders ein­drucks­voll im Früh­jahr während der Blüte­zeit. Das Ost­allgäu ist tradi­tionell kein typisches Obst­anbau­gebiet, weil das Klima hier nicht ideal ist. Trotz­dem findet man im Land­kreis häufig kleinere Streu­obst­wiesen mit Hochs­tämmen insbe­sondere von Apfel, Birne und Zwetschge, in der Regel in Anbin­dung an Weiler und Einzel­gehöfte („Obstänger“).

Mit der Aktualisierung des Baye­rischen Natur­schutz­gesetzes im Jahr 2019 sind viele unserer Streu­obst­wiesen mit Hoch­stämmen erstmals als Biotope gesetz­lich geschützt. Die Arten­vielfalt ist auf typischer­weise exten­siv genutzten Streu­obst­wiesen oft besonders hoch, weil sich Gehölz- und Grün­land­struk­turen hier intensiv durch­dringen. Das unge­düngte Grün­land unter den Bäumen wird von ver­schie­den­sten Insek­ten­arten bevöl­kert. Alte Obst­bäume machen die Streu­obst­wiesen für die Biodiver­sität beson­ders wert­voll, weil Tot­holz, Spalten und Höhlen Vögeln und Fleder­mäusen, aber auch schon einmal Siebens­chläfern einen Lebens­raum bieten.

Der LPV Ostallgäu plant und organisiert die Neu­anlage und Ergän­zung von Streu­obst­wiesen. Bei der Sorten­aus­wahl werden bevor­zugt regio­nale, alte und bewährte Sorten berück­sichtigt, in enger Absprache mit der Kreis­fach­beratung für Garten­kultur und Landes­pflege und dem zukünf­tigen Bewirt­schafter. Dadurch wird gewähr­leistet, dass die Bäume Krank­heiten und Schäd­lingen gut wider­stehen können. Auch wird damit ein Beitrag zur Biodi­versität geleistet, denn viele der alten Obst­sorten sind trotz guter Ver­wertungs­eigen­schaften in Ver­gessen­heit geraten und aus unserer Kultur­land­schaft ver­schwunden.

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