Sonderprojekte
Wiesenhilfsprojekt „Blütenreich Ostallgäu“
Ende 2020 hat der LPV Ostallgäu ein insgesamt über vier Jahre laufendes Biodiversitäts-Projekt zum Schutz von artenreichen Wiesen gestartet. Dabei geht es hauptsächlich um die so genannten "Flachland-Mähwiesen", also zweischürige und nur wenig bis gar nicht gedüngte Wiesen, die vor einigen Jahrzehnten im Allgäu noch stark verbreitet waren. Hier wachsen Arten wie Wiesen-Margerite, Wiesen-Glockenblume, Kleiner Klappertopf, Wiesen-Salbei und Wiesen-Flockenblume. Inzwischen gehören diese Wiesen zu den stark gefährdeten Biotopen und sind seit 2019 in Bayern gesetzlich geschützt.
In einem ersten Schritt des Wiesenhilfsprojekts werden im Landkreis möglichst viele der noch vorhandenen artenreichen Wiesen erfasst, wozu natürlich auch schon vorhandene Daten aus der Biotopkartierung und den FFH-Managementplänen herangezogen werden. In Absprache mit Eigentümern und Bewirtschaftern wird dann ein Teil dieser Wiesen als "Spenderfläche" dienen für die Artenanreicherung auf artenärmerem Grünland. Dazu wird entweder eine Mähgutübertragung erfolgen, oder es werden mit einer Spezialmaschine reife Samen auf der Spenderfläche "ausgebürstet", bevor diese gemäht wird.
Ziele des Projektes sind:
- in der breiten Bevölkerung, aber insbesondere auch bei Gemeinden und Bewirtschaftern das Bewusstsein und Interesse für diesen stark bedrohten Wiesentyp zu wecken
- für noch vorhandene artenreiche Mähwiesen eine fachgerechte weitere Bewirtschaftung sicherzustellen, ggf. mit Organisation von Fördergeldern
artenreiche Wiesen wieder zu etablieren, dabei insbesondere in Nachbarschaft zu bestehenden Flächen, um den Biotopverbund zu stärken - Dokumentation und Beobachtung der sich etablierenden Artenzusammensetzung auf den Empfängerflächen, um den Erfolg der Maßnahmen sicherzustellen
- Förderung des landkreisweiten Biotopverbunds durch die Anpassung der Pflege auf naturschutzfachlich bedeutsamen kreis- und gemeindeeigenen Flächen
Wir suchen Partner!
Egal ob Sie eine artenreiche Flachland-Mähwiese in Ihrem Bestand haben oder eine solche durch Artanreicherung auf einer Ihrer extensiv genutzten Flächen wiederherstellen möchten – melden Sie sich gerne bei unserer zuständigen Projektmanagerin Claudia Gruber (Claudia.Gruber@lra-oal.bayern.de oder 01522-4087982). Eine Übernahme der artenreichen Wiesen in das Vertragsnaturschutzprogramm mit dementsprechender Vergütung wird angestrebt.
Glücksspirale-Projekte
Der LPV Ostallgäu hat im Laufe der letzten Jahre mehrere Projekte durchgeführt, die mithilfe der „Glücksspirale“ gefördert wurden.
Dazu gehören:
- Extensive Weidenutzung in lichten Wäldern und bestehenden Offenflächen von Lech und Halblech zwischen Hohenfurch und Füssen (2004)
- Naturschutzfachliche Entwicklungspotentiale auf Kirchengrundstücken im Landkreis Ostallgäu (2005)
- Entwicklungskonzept für Wiesenbrüter im Landkreis Ostallgäu. "Wiesenbrütergebiet Lamerdingen – am Scheideweg?" (2016)
Sonstiges
Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung
Dem LPV Ostallgäu ist es ein wichtiges Anliegen, über die Schönheit und Schutzwürdigkeit unserer Natur- und Kulturlandschaft zu informieren, Interesse für die Natur und Artenvielfalt zu wecken und zum Mitmachen zu animieren. So sind weitere Arbeitsschwerpunkte des LPV die Umweltbildung und die Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehören der Unterricht an der Landwirtschaftsschule Kaufbeuren, das Projekt „Umweltbildungsstadel Lange Oiben“, Infostände bei größeren Veranstaltungen wie dem Tag der Regionen in Pfronten und Presseartikel.
Exkursionen werden hauptsächlich über BayernTourNatur angeboten, die jeweiligen Termine dazu finden Sie unter „Aktuelles“. Es können zusätzlich auch Sonderführungen direkt mit dem LPV vereinbart werden.